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 Zwischen den Welten 

Franz Boas und die Wissenschaft vom Menschen

Sonderausstellung im Mindener Museum
17. Mai bis 17. August 2008

Eine Ausstellung im Rahmen des Projekts „Mobilität“
der Museumsinitiative OWL

Beweglichkeit in ihren unterschiedlichen Facetten stellt das Mindener Museum am Beispiel eines großen Sohnes der Stadt Minden vor. Es handelt sich um den amerikanischen Anthropologen Franz Boas (1858 – 1942), der vor 150 Jahren in der damaligen preußischen Festung geboren wurde.

Franz Boas wuchs in einer wohlhabenden jüdischen Familie auf. Der soziale Aufstieg vom Kaufmannssohn zum Ausnahmewissenschaftler war damals eher ungewöhnlich und dürfte dadurch befördert worden sein, daß Boas 1887 in die USA auswanderte - zu einem Zeitpunkt, als die dortigen Universitäten noch im Aufbau begriffen waren. Seine Forschungen bei den Inuit in Baffinland und bei den Indianern der nordwestlichen Pazifikküste sicherte deren Sprache und Kultur, die bereits in Auflösung begriffen waren, für die Nachwelt. Insgesamt zeichnet sich sein Werk durch eine geistige Beweglichkeit aus, die naturwissenschaftliche und geisteswissenschaftliche Traditionen, Wissenschaft und gesellschaftliches Engagement, Persönlichkeit und Politik zu integrieren verstand. Als in Europa die rassistischen Theorien des Faschismus an Boden gewannen, vertrat Boas die gegenteilige Auffassung: Unterschiede zwischen menschlichen Kulturen seien auf historische, ökonomische, soziale und kulturelle Bedingungen zurückzuführen. Boas gilt heute als wichtiger Impulsgeber für Ethnologie, physische Anthropologie, Sprachwissenschaft, Archäologie und amerikanische Volkskunde.

Die Basis dieser außerordentlichen Karriere wurde in Minden gelegt: In einem Elternhaus, das der Tradition des politischen Liberalismus verpflichtet war, einem assimiliert-jüdischen Freundeskreis, einer preußischen Gymnasialbildung und insgesamt in einem gesellschaftlichen Umfeld, das von humanistischen Idealen und bildungsbürgerlichen Wertvorstellungen geprägt war. Die Ausstellung rekonstruiert diese Milieus und zieht Verbindungslinien zum Wissenschaftler Boas, der auch in Amerika seiner Heimatstadt Minden und seinen deutschen Wurzeln verbunden blieb.

Konzeption: Uschi Bender-Wittmann
Ausstellungsgestaltung: Marion Tüting
Ausstellungbau: Cord Schmidt
Medien: Ortwin Wittmann

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Copyright: Stadt Minden 2008

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Wir danken für die freundliche Unterstützung

 
Gesellschaft zur Förderung des Mindener Museums

Mindener Geschichtsverein






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WDR Fernsehen,
Studio Bielefeld - "Lokalzeit", 16. Mai 2008

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